Was sind Strukturpellets?
Unter den Begriff „Pellets“ fallen aus halmgutartigem Erntegut wie beispielsweise Stroh, Heu oder Luzerne hergestellte Presslinge. Eine besondere Form stellen die mit der KRONE Premos Pelletpresse erzeugten „Strukturpellets“ dar. Das Besondere an diesen Presslingen ist, dass sie aus unzerkleinertem Erntegut erzeugt werden und mit einem Durchmesser von 16 mm sehr grob sind. Wegen ihres hohen Strukturanteils sind die Strukturpellets extrem saugfähig und zugleich staubarm. Da beim Pelletieren unter hohem Druck Temperaturen von bis zu 90 °C entstehen, sind diese Pellets auch nahezu keimfrei. Aufgrund dieser positiven Eigenschaften lassen sich die Strukturpellets hervorragend als Einstreumaterial und Futtermittel in der Tierhaltung, aber ebenso auch energetisch als Biogassubstrat oder als Heizmaterial nutzen.
Wie funktionieren Strukturpellets?
Welche Nutzungsmöglichkeiten bieten Strukturpellets?
Einstreu
Der größte Anteil der Strukturpellets dient als Einstreumaterial in der Tierhaltung. Im Vergleich zu herkömmlichen Industriepellets (Durchmesser von 6 bis 8 mm) sind die 16 mm starken Strukturpellets deutlich gröber strukturiert. Die große relative Oberfläche bewirkt eine hohe Saugfähigkeit, sodass 1 kg Strukturpellets bis zu 4 l Wasser binden können. Auf diese Weise sind diese Pellets in der Lage, die Feuchtigkeit aus tierischen Ausscheidungen in Form Kot und Harn vom Stallboden optimal zu binden. Ebenso nehmen die Strukturpellets Gerüche und Ammoniak aus der Stallluft auf und verbessern damit das Stallklima.
Die grobe Struktur der Pellets sorgt dafür, dass sich das als Einstreu auf dem Stallboden verteilte Material bei Aufnahme von Feuchtigkeit zunehmend auflöst und den Boden als griffige, aber dennoch recht weiche Matte bedeckt. Im Vergleich zu Strohhäcksel wird dafür eine deutlich geringere Menge an Pellets benötigt. Aber nicht nur der Bedarf an Einstreumaterial verringert sich dabei beträchtlich, sondern gleichzeitig die Menge des anfallenden Mists und der Zeitbedarf für das Entmisten des Stalls. Auch vom Handling her erweisen sich die Strukturpellets als einfach, denn man kann sie mit geringem Aufwand per Hand aus einem Eimer verstreuen. Aufgrund der mit 600 bis 700 kg/m3 hohen Schüttdichte ist nur wenig Lagerraum erforderlich, was sich gerade bei ohnehin oft auftretendem Platzmangel als vorteilhaft erweist.
Beschäftigungsmaterial
Zunehmend werden Strukturpellets auch als Beschäftigungsmaterial in der Schweine- und Geflügelhaltung eingesetzt.
Laut §26 Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung muss seit dem 1.8.2021 allen Schweinen organisches und faserreiches Beschäftigungsmaterial angeboten werden. Dies muss „bewegbar, untersuchbar, veränderbar und dem Erkundungsverhalten dienen“. Strukturpellets erfüllen diese Voraussetzungen in vollem Umfang, da sie aufgrund der besonderen Struktur das natürliche Erkundungsverhalten und damit auch das Wohlbefinden der Tiere fördern. Nicht zuletzt reduziert das Wühlen und Knabbern an den Pellets das Risiko des Schwanzbeißens nicht kupierter Schweine erheblich.
Auch bei Geflügelhaltern hat sich der Einsatz von Strukturpellets als Beschäftigungsmaterial bewährt. Gerade Hühner sind den überwiegenden Teil des Tages damit beschäftigt, ihre Umwelt mit dem Schnabel zu erkunden. Auf der Suche nach Futter picken und scharren sie in dem von Pellets bedeckten Boden und üben dabei ihr natürliches Erkundungs- und Nahrungsaufnahmeverhalten aus. Auf diese Weise lassen sich Verhaltensstörungen wie etwa das Federpicken vermeiden, das unter anderem bei Legehennen und Puten zu qualvollen Verletzungen bis hin zum Tod der Tiere führen kann.
Futter
Strukturpellets bieten sich hervorragend als Raufutter an, das für an der Initiative Tierwohl (ITW) teilnehmende Betriebe ein absolutes „Muss“ darstellt. Mit einem Rohfaseranteil von 45 bis 55 % in der Trockenmasse erfüllen die Strukturpellets den ITW-Anforderungen, sodass sie als Zusatz separat zum Futter und gegebenenfalls zusätzlich verabreichten anderem Beschäftigungsmaterial gegeben werden können. Das kommt nicht nur dem Wohl der Tiere zugute, sondern zahlt sich durch eine höhere Vergütung des so erzeugten Fleisches auch für den Landwirt aus.
Dank ihres hohen Quellvermögens sorgt die Verfütterung von Strukturpellets an laktierende Sauen dafür, dass sich ihr Verdauungsapparat allmählich erweitern lässt und so mehr Futter aufgenommen werden kann. Darüber hinaus fördern die Pellets durch das eher eintretende Sättigungsgefühl die Ruhe der Tiere und sorgen so für weniger Stress. Wie Wissenschaftler festgestellt haben, fördern die in den Pellets enthaltenen Faserstoffe zudem die Darmgesundheit der Schweine und stärkt deren Immunsystem. Infolge der Hitzebehandlung bei ihrer Produktion sind die Strukturpellets nahezu keimfrei. Das sorgt unter anderem für ein Mykotoxin-freies Futter, welches insbesondere wegen der hohen Hygieneanforderungen für die Verwendung in der Geflügelhaltung extrem wichtig ist.
Neben Heupellets sind insbesondere die proteinreichen Luzernepellets eine ideale Ergänzung als Raufutter für Wiederkäuer wie Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen. Dank ihres Reichtums an essentiellen Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen beugen diese strukturreichen Pellets unter anderem Klauenproblemen, Labmagenverlagerungen oder Azetonämie vor und fördern die Fruchtbarkeit der Tiere.
Was sind die Vorteile von Strukturpellets?
Rinder
- Einstreu für verschiedene Aufstallungsformen
- feste Matte im Stall
- geringer Strohbedarf
- weniger Mistanfall
- einfaches Handling
- geringer Lagerraumbedarf
- hohe Feuchtigkeitsbindung
- Sauberkeit verbessert Euterhygiene
- Protein- und Mineralstoffreiche Luzernepellets förderlich für Gesundheit und Fruchtbarkeit der Wiederkäuer
Geflügel
- saugstarke Einstreu bessere Fußgesundheit und saubere Eier
- optimales Stallklima durch Bindung von Ammoniak
- einfaches Handling
- geringer Strohbedarf und Mistanfall
- nahezu keimfreies Beschäftigungsmaterial
- bessere Tiergesundheit durch Vermeidung von Federpicken
Schweine
- Einstreu für verschiedene Aufstallungsformen
- geringer Strohbedarf
- weniger Mistanfall
- geringer Lagerraumbedarf
- optimale Bindung von Feuchtigkeit und Ammoniak
- als Beschäftigungsmaterial ideal für das Tierwohl
- Reduziertes Schwanzbeißen
- als Raufutter förderlich für die Darmgesundheit und das Immunsystem
„Der Einsatz von Strukturpellets aus Stroh ist aus Sicht des Tierwohls, auf das wir großen Wert legen, absolut überzeugend. Aber auch arbeitswirtschaftlich ergeben sich daraus für unseren Betrieb enorme Vorteile.“
„Gerade durch die Beschäftigung mit den Strohpellets können wir das Schwanzbeißen und dadurch bedingte Verluste deutlich verringern. Das ist für uns sehr wichtig, da wir unsere Schweine nun einmal mit langen Schwänzen aufziehen.“
„Da die Hühner dauernd an den Pellets picken können, gibt es auch keine Probleme mehr durch Federpicken. Insofern sind die Struktur-Pellets eine gute Ergänzung zu den im Stall aufgestellten Picksteinen.“
„Der Einsatz von Strukturpellets aus Stroh ist aus Sicht des Tierwohls, auf das wir großen Wert legen, absolut überzeugend. Aber auch arbeitswirtschaftlich ergeben sich daraus für unseren Betrieb enorme Vorteile.“
„Gerade durch die Beschäftigung mit den Strohpellets können wir das Schwanzbeißen und dadurch bedingte Verluste deutlich verringern. Das ist für uns sehr wichtig, da wir unsere Schweine nun einmal mit langen Schwänzen aufziehen.“
„Da die Hühner dauernd an den Pellets picken können, gibt es auch keine Probleme mehr durch Federpicken. Insofern sind die Strukturpellets eine gute Ergänzung zu den im Stall aufgestellten Picksteinen.“
Pferdehaltung
Sehr sensibel und lauffreudig – damit lassen sich Pferde trefflich beschreiben. Denn zum einen reagieren diese Vierbeiner sehr empfindlich auf eine staubige Stallluft. Zum anderen benötigen sie aufgrund ihres hohen Bewegungsdrangs einen möglichst rutschfesten Untergrund. Mit als Einstreu verwendeten Strukturpellets sorgen Sie für einen sicheren Stand Ihrer Pferde und eine bessere Stallhygiene.
Vorteile
- griffiger und sicherer Bodenbelag
- trockener und hufschonender Untergrund
- geringer Strohbedarf
- weniger Mistanfall
- geringer Lagerraumbedarf
- einfaches Handling
- optimales Stallklima durch Bindung von Ammoniak
- weniger Atemwegserkrankungen durch Staubarmut
„Im Vergleich zu früher benötigen wir jetzt deutlich weniger Einstreumaterial, auch der Aufwand für das Misten im Stall hat sich erheblich reduziert.“
„Im Vergleich zu früher benötigen wir jetzt deutlich weniger Einstreumaterial, auch der Aufwand für das Misten im Stall hat sich erheblich reduziert.“