Strukturpellets im Schweinestall
Besondere Anforderungen Schwein
Dank der extrem hohen Saugfähigkeit sind Strukturpellets ideal als Einstreumaterial einsetzbar. Dabei nehmen sie nicht nur die Feuchtigkeit im Stall auf, sodass die Schweine trocken stehen und liegen können. Zudem binden die Pellets das in der Stallluft vorhandene Ammoniak und verbessern dadurch das Stallklima. Im Vergleich zu Strohhäcksel wird dabei nur etwa die Hälfte an Einstreumaterial benötigt. Nebenbei reduziert sich auch die Menge des anfallenden Mists und die dafür nötige Lagerkapazität. Auch das den Schweinen angeborene Erkundungsverhalten wird durch die Bereitstellung von Strukturpellets befriedigt. Als Beschäftigungsmaterial lenkt es die Tiere vom Schwanzbeißen ab und fördert so zusätzlich das Tierwohl. Insbesondere für laktierende Sauen ist es ein willkommenes Futtermittel.
Denn als keimfreies und rohfaserreiches Raufutter vergrößert es das Volumen ihres Magen-Darm-Trakts und steigert so das Futteraufnahmevermögen. Gleichzeitig fördert es das Sättigungsgefühl, was wiederum zur Beruhigung der Tiere beiträgt.
Vorteile von Strukturpellets bei Schweinen
- Einstreu für verschiedene Aufstallungsformen
- geringer Strohbedarf
- weniger Mistanfall
- geringer Lagerraumbedarf
- optimale Bindung von Feuchtigkeit und Ammoniak
- als Beschäftigungsmaterial ideal für das Tierwohl
- Reduziertes Schwanzbeißen
Josef Oelgemöller, Landwirt
Strukturpellets in der Schweinehaltung
„Gerade durch die Beschäftigung mit den Strohpellets können wir das Schwanzbeißen und dadurch bedingte Verluste deutlich verringern. Das ist für uns sehr wichtig, da wir unsere Schweine nun einmal mit langen Schwänzen aufziehen.“
Hier fühlen sich Schweine„sauwohl“
Der Aspekt „Tierwohl“ steht bei der Familie Oelgemöller auf der Agenda ganz weit oben. Von der Unterbringung bis zum Futter lassen die Schweinehalter aus dem münsterländischen Recke keine Gelegenheit ungenutzt, damit sich die Tiere dort wohlfühlen. „In unserem Offenstall haben die Schweine viel Platz, Licht und frische Luft. Dank reichlich Auslauf, Einstreu auf Basis von Stroh und natürlichem Beschäftigungsmaterial schaffen wir ideale Voraussetzungen für eine artgerechte Haltung der Tiere“, erklärt Josef Oelgemöller. Nachdem der alte konventionelle Schweinestall vor drei Jahren abgebrannt war, hat der Betrieb mit dem neu gebauten Offenstall auch eine neue Strategie entwickelt. „Wir haben von ehemals 150 auf nunmehr 55 Sauen im geschlossenen System abgestockt und uns bewusst für ein Haltungsverfahren mit Minimaleinstreu entschieden, bei dem aus Stroh erzeugte Strukturpellets eine zentrale Rolle spielen. Nach dem Motto „Klasse statt Masse“ erzeugen wir auf diese Weise Qualitätsfleisch, das ein Metzger aus dem Münsterland unter dem Label „Meisterfleisch – fair und nachhaltig“ vermarktet“, betont der Landwirt.
Ganz im Sinne des Tierwohls
Der neue Offenstall bietet 360 Plätze für Ferkel und 630 Mastplätze. Nach dem Absetzen von der Sau kommen die Ferkel dort in eine der inklusive Auslauffläche rund 50 m2 großen Ferkelboxen. Der teilweise beheizbare Boden wird im knapp 30 m2 großen Fress- und Liegebereich zur Einstallung mit Stroh eingestreut. „Bei der Neubelegung werfen wir ca. 10 kg nur wenig zerkleinertes Stroh von einem Quaderballen und zudem 10 kg Strohpellets aus einem Eimer in den Stall. Die Ferkel fangen gleich an, in dem Stroh zu wühlen und an den Strohpellets zu knabbern. Dabei verteilen sie das eingestreute Material nach und nach im Stall“, erzählt Oelgemöller. Insbesondere die Strukturpellets, aber auch das Langstroh, dienen den Schweinen zunächst einmal als Beschäftigungsmaterial und fördern ihr natürliches Erkundungsverhalten. Als solches erfüllen sie die Vorgaben seitens der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutzV) und der Initiative Tierwohl. Danach muss allen Schweinen schließlich jederzeit ausreichend viel organisches faserreiches Material zur Verfügung gestellt werden. „Gerade durch die Beschäftigung mit den Strohpellets können wir das Schwanzbeißen und dadurch bedingte Verluste deutlich verringern. Das ist für uns sehr wichtig, da wir unsere Schweine nun einmal mit langen Schwänzen aufziehen.“
Gut für den Darm und das Klima
„Und damit die Tiere nicht die Lust am Knabbern verlieren, gibt es zur Abwechslung zwischendurch auch mal eine Schaufel voll Luzerne- und Heupellets oder Maissilage“, ergänzt der Landwirt mit dem Hinweis, dass alle eingesetzten Strukturpellets durch die Hitzebehandlung bei der Produktion frei von schädlichen Mykotoxinen und damit als Beifutter hygienisch einwandfrei sind. Wie er erst kürzlich in einer Fachzeitschrift gelesen hat, liefern die in den Pellets enthaltenen Faserstoffe Futter für die Mikroben im Dickdarm. Das fördert die Darmgesundheit und stärkt das Immunsystem. Durch die zusätzliche Fresszeit sind die Schweine länger beschäftigt und bleiben ruhig. „Nach Aussage von Experten kommt es zudem durch die erhöhte mikrobielle Aktivität im Dickdarm zu einer Verschiebung der Stickstoffausscheidungen. Dabei soll der Stickstoff weniger in den Harn und stattdessen mehr in den Kot gelangen, wo er sich erheblich weniger in Form von Ammoniak verflüchtigt. Das lässt sich bei uns gut nachvollziehen, denn die Ammoniakemissionen haben sich im und außerhalb des Stalls im Vergleich zu früher minimiert“, bestätigt Oelgemöller.
Spart Material und erleichtert die Arbeit
Unverzichtbar ist das Stroh bei den Oelgemöller‘s natürlich auch in seiner Funktion als Einstreumaterial. „Dank ihrer groben Struktur haben die Strohpellets eine gewaltige Saugkraft und nehmen im Vergleich zum Stroh deutlich mehr Feuchtigkeit vom Stallboden auf. Solange die Pellets noch nicht von der Schweinen zerkleinert und durch Aufnahme von Feuchtigkeit aufgeweicht sind, bilden sie aber anfangs eine harte und somit zum Liegen eher unbequeme Unterlage. Daher nutzen wir zum Einstreuen der Boxen eine Kombination aus Strohpellets und losem Stroh“, erklärt der Schweinehalter. Wie bei den Ferkeln werden auch die Boxen der älteren Mastschweine mit Strohpellets und losem Stroh eingestreut. Täglich muss nasses Einstreumaterial entnommen und durch trockenes Stroh ersetzt werden. „Hierbei bieten die Strohpellets gegenüber dem Strohhäcksel große Vorteile. Denn für die Einstreu mit Strukturpellets benötigt man nur etwa halb so viel Material wie beim Einsatz von Stroh aus Ballen. Gleiches gilt natürlich auch für die Menge des zu entnehmenden Mists. Dieser ist bei Strohpellets zudem nicht so nass und deutlich kürzer als bei Stroh. Und da sowohl das Einstreuen als auch das Entmisten viel Handarbeit erfordert, erweisen sich die Strohpellets auch aus arbeitswirtschaftlicher Sicht als sehr vorteilhaft“, hält Oelgemöller fest.
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